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Das stationäre Hospiz Meißnerblick in Eschwege

Für einige Menschen ist es auch trotz umfangreicher Hilfsangebote nicht möglich, ihren letzten Lebensabschnitt zu Hause zu verbringen. Für diese Menschen gibt es stationäre Hospize, die ein Zuhause bieten möchten.

Nach § 39a Abs. 1 SGB V haben Versicherte, die keiner Krankenhausbehandlung bedürfen, Anspruch auf einen Zuschuss zu vollstationärer oder teilstationärer Versorgung in Hospizen, wenn eine bedarfsgerechte ambulante Palliativversorgung nicht erbracht werden kann.

Stationäre Hospize erbringen eine palliativ-pflegerische und palliativ-medizinische Versorgung sowie eine psychosoziale und spirituelle Begleitung mit dem Ziel, die Lebensqualität des sterbenden Menschen zu verbessern durch die größtmögliche Linderung von Beschwerden und eine individuelle und liebevolle Betreuung in entspannter und ruhiger Atmosphäre.

Anspruchsberechtigt sind Schwerstkranke und Sterbende, welche unheilbar krank sind und deren Leiden so weit fortgeschritten ist, dass ihre Lebenserwartung voraussichtlich nur noch wenige Wochen beträgt, egal welchen Alters, welchen Geschlechtes, welcher Herkunft, welcher Stellung, welcher Religion, welcher Konfession, welcher Weltanschauung, welcher sexuellen Identität oder einer körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigung. Sie werden von speziell ausgebildeten Fachpersonen medizinisch, pflegerisch, psychosozial und seelsorgerisch begleitet, gepflegt und versorgt. Je nach Absprache kommen der Hausarzt, die Hausärztin oder qualifizierte Palliativärztinnen und -ärzte zur medizinischen Behandlung ins Hospiz. Auch die Zugehörigen erhalten die notwendige Begleitung und Unterstützung. Sterbende und ihre Zugehörigen können sich hier angenommen und geborgen fühlen.

Eine solche Spezialeinrichtung stellt ein Novum für die Stadt Eschwege und die Region dar, da die nächstgelegenen Angebote erst wieder in Kassel, Göttingen, Hann.-Münden oder Eisenach zu finden sind, die lange Wartelisten haben und die Nachfrage nicht decken können.

Zur Optimierung der Versorgung soll das stationäre Hospiz im Rahmen des regionalen Netzwerkes mit allen an der Versorgung und Begleitung sterbender Menschen Beteiligten eng zusammenarbeiten und darüber hinaus das bestehende Netzwerk aus Ärzten, Sozial- und Gesundheitseinrichtungen weiter auszubauen und kontinuierlich an der Entwicklung, Umsetzung und Weitergabe der Qualitätsstandards arbeiten.

Nach intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik hat das Hospiz- und PalliativNetz Werra-Meißner e.V. in der Mitgliederversammlung vom 23. Juni 2021 die Entscheidung getroffen, dass die Schaffung einer solchen Einrichtung in absehbarer Zeit umgesetzt werden soll. Für Patienten (Gast genannt) und Zugehörige kann neben optimalen Räumlichkeiten auch ein Umfeld geschaffen werden, welches einem würdevollen
Umgang mit den Gästen gerecht wird.

Das Hospiz Meißnerblick ist als separate Einrichtung mit 11 großräumigen Wohn-Appartements (10 für Gäste, eines für Zugehörige) sowie einem gemütlichen Aufenthalts- und Wohnbereich am Meißnerring in Eschwege geplant. Des Weiteren bieten ein großer Garten, zwei Leseecken, ein „Raum der Stille“ und eine Gemeinschaftsküche vielfältige Möglichkeiten, sich zu bewegen und sich auch außerhalb des Zimmers aufzuhalten.

Bei Bedarf können Zugehörige gerne im Zimmer oder in einem separaten Appartement vor
Ort übernachten und somit den Sterbenden intensiv begleiten. Ihnen soll auch die Möglichkeit durch Workspaces/Arbeitsplätze in dem Wohn-/Aufenthaltsbereich gegeben werden, ggf. ihren Beruf in Teilen weiter auszuüben.

Neben der Gemeinschaftsküche, die von den Gästen und ihren Zugehörigen sowie Ehrenamtlichen genutzt werden kann, gibt es eine Küche, in der die Speisen vom Küchenteam zubereitet werden. Hier sollen die Speisen ganz nach den speziellen Bedürfnissen und Wünschen der Menschen  umgesetzt werden, was einen wesentlichen Faktor für Lebensqualität darstellt. Wir legen großen Wert auf frisch zubereitete, regionale und geschmackvolle Speisen. Zugehörige und Besucher können ebenfalls im Hospiz essen.  Oft sind es die einfachen und auch von zu Hause gewohnten Gerichte, die schmecken und mit Lebensqualität verbunden werden. Unser Küchenteam hat die Aufgabe, genau wie auch alle anderen im Hospiz Mitarbeitenden, den Gästen die verbleibende Lebenszeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Wenn der Gast essen kann, wenn Appetit vorhanden oder wieder erweckt werden kann, bedeuten leckere Mahlzeiten Lebensqualität.

Ergänzt wird die Einrichtung um Räumlichkeiten für Koordination, Besprechung, Dokumentation, therapeutische Maßnahmen, Fort- und Weiterbildung des Hospiz- und PalliativNetzes Werra-Meißner e.V. und öffentliche Veranstaltungen.

Das Hospiz in unserer Kreisstadt hat darüber hinaus ein besonderes Konzept und damit ein überregionales Alleinstellungsmerkmal: es steht nicht nur für Gemeinschaft mit Familie und Zugehörigen, sondern wird als inklusives Hospiz konzipiert. So wollen wir neben der Versorgung und Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung am Ende des Lebens, ihnen auch in den Bereichen Küche, Hauswirtschaft, Haustechnik und Gartenpflege die Teilhabe am Arbeitsleben bieten. Durch die Vereine Werraland Lebenswelten e.V., Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V. und Lichtenau e.V. mit ihren Standorten im Werra-Meißner-Kreis und ihren unterschiedlichen Angeboten, ist ein derartiges Konzept nur konsequent.

Kosten für den Aufenthalt werden – für die anrechenbaren Kosten – zu 95 Prozent von Kranken- und Pflegekassen übernommen. Das Hospiz- und PalliativNetz Werra-Meißner e.V. als Träger übernimmt also mindestens fünf Prozent der Kosten. Durch Spenden und unter Mithilfe des Fördervereins für das stationäre Hospiz soll diese Lücke geschlossen werden. Dadurch entstehen dem Gast keine Kosten.

Das stationäre Hospiz Eschwege entsteht im Stadtteil Heuberg.

Der Stadtteil Heuberg  ist in Eschwege einzigartig: Er ist ein grüner und familienfreundlicher Stadtteil. Stadt und Natur sind hier keine Gegensätze. Vielmehr reicht die Natur in den Stadtteil hinein und es bilden sich weiche Übergänge und neue Qualitäten des Wohnens und der Naherholung. Ausreichende Nahversorgungsangebote ermöglichen es, bequem im Stadtteil zu leben. Vielseitige Freizeit- und Kulturangebote für verschiedene Altersgruppen lassen den Heuberg zum selbstbewussten Lebensmittelpunkt für seine Bewohner werden. Auch für die gesamtstädtische Bevölkerung entwickelt sich der Heuberg zu einer guten Adresse für interessante kulturelle Kontakte und Veranstaltungen.

Das Netzwerk aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern kümmert sich gezielt um ein selbstbewusstes, eigeninitiatives vielfältiges Kultur-, Zusammen- und Sozialleben im Stadtteil, mit Selbstverantwortung für die Weiterentwicklung des besonderen, grünen und familienfreundlichen Stadtteils Heuberg, nach dem Motto: … grün, lebendig, lebens- und liebenswert.

In diesem Stadtteil wird das stationäre Hospiz Eschwege am Meißnerring im Grünen, mit Blick zum Meißner, entstehen.

 

WR_2023-11-02_Baustart.pdf (PDF-Datei, 1.515 KB)

 

 

WR_2023-11-02_Lebensqualitaet.pdf (PDF-Datei, 3.571KB)